Wie bewahrt man Fotos und Videos digital auf? Eine Anleitung für Eltern
Fotos und Videos zählen zu den wertvollsten Erinnerungen, die wir besitzen. Als Eltern möchten wir sicherstellen, dass die Erinnerungen an unsere Kinder sicher und geschützt sind, damit wir sie auch in Zukunft genießen können. In diesem Artikel geben wir dir einen Übersicht, wie du die Fotos und Videos deiner Familie aufbewahren kannst.
Worum geht's hier?
Familien machen heutzutage unzählige Fotos und Videos, um die besonderen Momente und Erinnerungen im Leben ihrer Kinder und Familie festzuhalten. Laut einer Studie von Adobe aus dem Jahr 2019 machen Familien durchschnittlich etwa 1.500 Fotos im Jahr, wobei Smartphones die am häufigsten genutzte Kamera sind. Dazu kommen Fotos von Fotokameras und natürlich bewegende Videos, die ihr euch am liebsten immer wieder angucken möchtet.
Gerade Videos verbrauchen jedoch Unmengen an Platz auf dem Handy, so dass man spätestens wenn der Platz alle ist überlegen muss, was man löscht oder wie man diese schönen Erinnerungen sicher aufbewahrt. Gar nicht so leicht ohne IT-Experten im Haus. Ausserdem kostet dies wertvolle Zeit im hektischen Alltag, die man eigentlich lieber mit Entspannen verbringen möchte. Eine für Familien einfache Lösung muss her!
So könnt ihr eure Fotos und Videos sichern:
- Externe Festplatte
- Cloud-Fotodienste
- Für Profis: NAS-Festplatte
- Fotos drucken
1. Nutze eine externe Festplatte um Familienfotos und Videos zu speichern
Einfachheit: einfach, Zeitaufwand: mittel, Kosten: mittel
Eine der einfachsten Möglichkeiten, deine Fotos digital aufzubewahren, ist die Verwendung einer externen Festplatte, die du einfach per USB an deinen Computer anschließen kannst. Dies ginge auch mit einem USB-Stick, aber Festplatten bieten deutlich mehr Platz und sind schneller.
Kopiere mindestens 4x im Jahr deine Fotos auf deinen Computer und zusätzlich auf die externe Festplatte, damit nichts verloren gehen kann, falls mal ein Handy kaputt geht oder aus Versehen gelöscht wird. Du kannst das Kopieren manuell erledigen: Handy an Computer anschließen, Fotos auf die externe Festplatte kopieren. Oder sogar eine Backup-Software verwenden, die deinen Foto-Ordner vom Rechner automatisch sichert, falls deine Festplatte immer angeschlossen ist.
Hier sind einige wichtige Dinge, die du beachten solltest:
- Wähle eine Festplatte mit genügend Speicherplatz: Je nachdem, wie viele Fotos du hast und wie groß sie sind, benötigst du möglicherweise eine größere Festplatte. Empfehlung: 2 TB (Terabyte) reichen für die meisten Familien lange aus.
- Nimm eine gute Marke: Gute Marken sind z.B. Seagate. Toshiba. Western Digital. Freecom, Intenso, Transcend, Verbatim. Es bringt nichts auf ein Noname-Produkt auszuweichen, nur um etwas zu sparen, denn hier kann es mehr Hardware-Defekte geben (ja, auch Festplatten können leider kaputt gehen).
- Achte auf USB 3: Eine möglichst schnelle USB-3.0-Verbindung wäre zu empfehlen, damit man die Videos mit neuen Computern schnell kopieren kann. Ältere Computer sind mit dem USB 3 Standard kompatibel, werden dann aber gedrosselt.
- Bewahre die Festplatte sicher auf: Es ist wichtig, die Festplatte an einem sicheren Ort aufzubewahren, an dem man sie nicht verbummeln kann und auch vor Schäden geschützt ist. Tipp: Richtet euch einen „Elternschrank“ ein oder auch gut: im TV-Schrank unter dem Fernseher.
Preis-Leistungs-Tipp:
- Seagate OneTouch 5 GB (ca. 130€, Amazon)
2. Nutze einen Cloud-Fotodienst – Die einfachste Lösung
Einfachheit: sehr einfach, Zeitaufwand: gering, Kosten: kostenlos bis gering
Ein Cloud-Speicher-Dienst ist eine sehr praktische und einfache Option, um deine Fotos und Videos digital aufzubewahren. Auf den Cloud-Speicher kannst du mit jedem deiner Geräte aus dem Haushalt zugreifen, solange du eine Internetverbindung hast. Bis zu einem bestimmten Volumen ist dies oft kostenlos. Wer mehr Platz braucht, abonniert einfach die Premium-Variante (meist 10-20€/Jahr).
Welche Cloud-Speicherdienste gibt es?
Es gibt mehrere Cloud-Speicherdienste auf dem Markt. Nehmt am besten den Cloud-Dienst des Anbieters, den ihr bereits am meisten nutzt: Nehmt iCloud, wenn ihr einen Mac habt und die Apple-Dienste intensiver nutzt. Oder One Drive, wenn ihr Windows nutzt. Oder Google Drive, wenn ihr viel Gmail nutzt.
- Apple iCloud bietet eine nahtlose Integration von MacBooks, iPads und iPhones. Mac-Nutzer nutzen oft die Standard-Foto-App „Fotos“ auf ihrem MacBook. Dort stellt man per Klick die Synchronisierung an (Link zur Anleitung). Die dort abgelegten Fotos und Videos kann man dann im zugehörigen Online-Fotoprogramm iCloud Fotos ansehen. Bis zu 5GB Speicherplatz sind gratis. Wer mehr braucht, kann für 1€/Monat auf 50GB upgraden oder mehr.
- Google Drive: Wer Android-Handys nutzt, kann so seine Medien automatisch mit seinem Google-Account synchronisieren lassen und komfortabel im Online-Programm Google Photos ansehen. Kostenlos sind bis zu 15 GB Speicherplatz. Wer mehr braucht, kann für 20€/Jahr auf Abo Google One wechseln und hat dann 100 GB Speicherplatz .
- Microsoft OneDrive ist Teil des Microsoft Office 365-Abonnements und bietet eine einfache Integration mit anderen Microsoft-Produkten wie Outlook und mehr.
- Dropbox ist einer der ersten Anbieter von Cloud-Speicher und ist ebenfalls einfach zu nutzen.
Beispiel: Google Fotos
Google Fotos findet ihr unter https://www.google.com/intl/de/photos/
Diese praktische Online-Foto-App gehört zum Cloud-Speicher-Dienst „Google Drive“. Man richtet auf seinen Handys einfach die Synchronisierung ein und hat dann alle Fotos und Videos online gespeichert. Man kann auch Ordner mit der Familie oder Freunden teilen und gemeinsam Fotos sammeln.
Beispiel: iCloud Fotos
iCloud Fotos findet ihr unter https://www.icloud.com/photos/
Diese einfach nutzbare Online-Foto-App gehört zum Cloud-Speicher-Dienst „iCloud“. Auch hier habt ihr immer alle Alben verfügbar, wie sie auch auf eurem Mac eingerichtet sind. Praktisch: Die smarte Fotos-App auf dem Mac erkennt nach Wunsch sogar Personen, so dass ihr schnell z.B. „alle Fotos mit Oma drauf“ oder Fotos eures Kindes anzeigen könnt. Auch hier kann man Alben mit der Famile oder Freunden teilen.
Zum Thema Sicherheit und Privatsphäre muss man sagen, dass eure Kinderfotos dann in der Cloud liegen. Cloud-Technologie zählt jedoch mittlerweile für viele Firmen zu den Standard-Technologien und die Anbieter setzen alles dran, dies sicher zu machen. Immer wieder gibt es mal Datenpannen, dies betrifft jedoch primär Firmendaten und weniger Privates. Bildet euch hierzu am besten eure Meinung. Praktisch für Familien ist dies auf jeden Fall.
3. Für Profis: Speichere Familienfotos und Videos auf einer NAS-Netzwerkfestplatte
Einfachheit: komplex, Zeitaufwand: aufwändige Einrichtung, Kosten: höher
Wer etwas IT-Skills mitbringt kann seine Medien auf einer NAS-Festplatte (Network Attached Storage) speichern. Dies eine externe Festplatte, die mit eurem WLAN verbunden ist. Man kann darum alle Computer und Handys im Haushalt so einrichten, dass diese ihre Medien automatisch auf der NAS-Festplatte speichern.
Die Einrichtung ist etwas aufwändiger für Laien: NAS einrichten, Backup-Programme auf allen Geräten einrichten, Netzwerkzugriff verstehen etc. Darum empfehlen wir dies eher Familien mit mindestens einem IT-Versteher.
Die bekanntesten Anbieter sind: Synology, QNAP und Western Digital (WD).
Die Vorteile von NAS-Festplatten
- Für die Ewigkeit gemacht: NAS-Festplatten sind sehr langlebig. Denn in NAS-Systemen sind oft 2 Festplatten enthalten, und die Daten werden zur Sicherheit auf beiden Festplatten gespeichert, falls doch mal eine defekt wird. Dies wird technisch als „RAID-1- Mirroring“ bezeichnet.
- Keine Cloud: Mit NAS-Festplatten speichert man seine sensiblen Daten wie Familienfotos und Videos oder auch Dokumente lokal und unabhängig von Cloud-Diensten. Dies bietet deutlich mehr Kontrolle und Sicherheit.
- Für alle zuhause nutzbar: NAS-Festplatten können von verschiedenen Geräten aus genutzt werden, was es Eltern ermöglicht, ihre Daten einfach und schnell mit der Familie zu teilen oder von verschiedenen Geräten darauf zuzugreifen.
Preis/Leistungs-Tipp:
- WD My Cloud EX2 Ultra (ca. 330 €, Amazon)
4. Drucke deine Fotos aus
Einfachheit: supereasy, Zeitaufwand: mittel, Kosten: gering
Noch immer der beste Tipp: Drucke deine Fotos einfach regelmäßig aus, egal wie du sie sonst speicherst. Denn so hast du sie jederzeit da. Und sie sind vor digitalen Unfällen wie Passwortverlust oder Verlegen der Festplatte sicher und du musst dich auch nicht mit technischen Lösungen beschäftigen.
Du hast dafür folgende Möglichkeiten:
- Fotos vor Ort drucken: Bei vielen Filialen von Rossmann, DM und co gibt es einen Fotodrucker. Hier kannst du dein Handy anschließen (es sind alle Kabel da) oder per WLAN oder Bluetooth verbinden. Du wählst dann deine Fotos aus und kannst diese sofort innerhalb weniger Minuten drucken.
- Online drucken lassen: Online kannst du einzelne Fotoabzüge bestellen (ca. 10 Cent pro Foto) oder ein Fotobuch drucken lassen (ca. 20-30€) und bequem zu dir nach Hause liefern lassen, oder in einer Filiale abholen.
- Selber drucken: Mit nahezu jedem Mittelklasse-Drucker (ca. 200€) kannst du gute Fotos drucken. Damit hast du das gewünschte Fotos sofort da, falls du für die Schule oder Poesiealbum schnell mal eines brauchst. Die Kosten sind eher hoch, da der Drucktoner schnell verbraucht und du auch Hochglanz-Fotopapier nutzen solltest.
Hier die bekanntesten Anbieter für Online-Foto-Abzüge:
Preis/Leistungs-Tipp für einen modernen Drucker:
- HP OfficeJet Pro 9012e (ca. 200€, Amazon)
Fazit: Die beste Lösung
Am einfachsten und komfortabelsten geht das Fotos und Videos sichern mit den Cloud-Diensten, wie z.B. Google Fotos. Der Vorteil ist, dass man hier nach kurzer Einrichtung überhaupt nichts mehr machen muss, denn das Speichern aller Handys von Mama, Papa, Kind geht automatisch.
Wir nutzen selber alle der genannten Lösungen gleichzeitig und können dies auch wirklich empfehlen. Denn so bleibt auch wirklich alles dauerhaft gesichert.